Mauritia (Pflanzengattung)

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Mauritia

Buriti-Palme (Mauritia flexuosa), Habitus

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Mauritia
Wissenschaftlicher Name
Mauritia
L.f.

Mauritia ist eine in tropischen Südamerika heimische Palmengattung. Die Buriti-Palme (Mauritia flexuosa) ist eine regional bedeutende Nutzpflanze aus dieser Gattung.

Die Vertreter sind massive, einzelstämmige, diözische baumförmige Palmen. Der Stamm ist aufrecht, im oberen Teil durch die vertrockneten Blattscheiden verdeckt, unten dann frei. Die Rinde ist hart, das Mark weich.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.

Die Blätter sind fächerförmig, groß, reduplikat und kurz costapalmat. Die Blattscheide ist zunächst röhrig und reißt gegenüber dem Blattstiel auf. An den Rändern sitzen manchmal grobe Fasern. Der Blattstiel ist auffällig, an der Oberseite (adaxial) ist er an der Basis gerillt, ansonsten im Querschnitt kreisrund. Er ist glatt und unbewehrt. Die Blattspreite ist kreisrund und entlang der abaxialen Falten fast bis zum Ansatz in zahlreiche, einfach gefaltete Segmente unterteilt. Die Mittelrippen sind deutlich.

Es wird nur je ein Blütenstand gebildet. Er steht zwischen den Blättern. Männliche und weibliche Blütenstände sind oberflächlich ähnlich. Das Vorblatt ist kurz, röhrig, zweikielig und hat zwei kurze dreieckige Lappen. Der Blütenstandsstiel ist kürzer als die Blütenstandsachse. Er ist im Querschnitt elliptisch und trägt zahlreiche, überlappende, distich stehende, röhrige Hochblätter. Die Hochblätter an der Blütenstandsachse sind zahlreich, hüllen als Scheide die Seitenachsen ein, stehen distich, jede trägt eine hängende bis abstehende Seitenachse erster Ordnung. An den Seitenachsen erster Ordnung steht ein kurzes, zweikieliges, röhriges Vorblatt und ein bis wenige leere distiche Hochblätter, gefolgt von röhrigen, kurzen Hochblättern, die je eine kurze bis mittellange, gerade oder gebogene Rachilla tragen. Die männliche Rachilla ist kätzchenartig.

Die männlichen Blüten haben eine Kelchröhre mit drei kurzen Kelchlappen. Der Kelch ist häufig dicht beschuppt. Die drei Kronblätter sind lang, überragen den Kelch deutlich, stehen valvat, sind ledrig und an der Basis kurz verwachsen. Die sechs Staubblätter haben freie, dicke Staubfäden. Die Antheren sind lang, basifix und latrors. Das Stempelrudiment ist sehr klein. Die Pollenkörner sind kugelig und symmetrisch. Die Keimöffnung ist entweder eine große distale Pore oder eine kurze Keimfalte (Sulcus). Die längste Achse ist 54 bis 65 Mikrometer lang.

Die weiblichen Blüten sind größer als die männlichen. Der Kelch ist röhrenförmig, kurz dreilappig und häufig dicht mit Schuppen besetzt. Die Krone ist im unteren Drittel bis zur Hälfte röhrig, der Rest sind drei lange Lappen. Die sechs Staminodien sind seitlich über die flachen, breiten Staubfäden miteinander verwachsen und mit der Krone am Ende der Kronröhre verwachsen. Das Gynoeceum ist dreifächrig mit drei Samenanlagen. Es ist rundlich, mit senkrechten Reihen von zurückgebogenen Schuppen besetzt. Der Griffel ist kurz und konisch, er trägt drei Narben. Die Samenanlagen sind anatrop und setzen basal an.

Frucht von Mauritia flexuosa

Früchte und Samen

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Die Frucht ist rundlich, sehr groß und meist einsamig. Die Narbenreste stehen apikal. Das Exokarp ist mit vielen senkrechten Reihen von rötlich-braunen Schuppen besetzt. Das Mesokarp ist eher dick und fleischig, das Endokarp ist nicht ausdifferenziert. Der Samen ist rundlich, setzt nahe der Basis an und hat apikal einen stumpfen Schnabel. Die Samenschale ist dünn, das Endosperm ist homogen. Der Embryo sitzt basal.

Verbreitung und Standorte

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Die beiden Arten kommen im Amazonas-Becken und angrenzenden Gebieten vor: Trinidad, Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela, Guyana, Surinam, Französisch-Guiana und Brasilien. Sie besiedeln hier die feuchteren Gebiete. Häufig bilden sie ausgedehnte natürliche Bestände in periodisch überschwemmten Gebieten des Tieflandes.

Die Gattung Mauritia L.f. wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Calamoideae, die Tribus Lepidocaryeae und die Subtribus Mauritiinae gestellt. Die Monophylie der Gattung wurde noch nicht untersucht.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden zwei Arten anerkannt:[1]

Der Gattungsname Mauritia ehrt den Grafen Johan Maurits van Nassau-Siegen (1604–1679), Gouverneur der Niederländischen Westindien-Kompanie in Brasilien.

  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 161–165.

Einzelnachweise

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  1. Mauritia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 1. November 2009.
Commons: Mauritia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mauritia auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden